Chronik des KGV Hilligenstrasse e.V.

Im Sommer 1948, also vor über 70 Jahren, beschlossen mehrere Idealisten und Gartenfreunde einen Kleingartenverein zu gründen. Sie wählten dazu das heutige Gelände an der Hilligenstrasse aus. Im Oktober 1948 wurde mit dem Kleingartenverein „Hilligenstraße Bochum“ und dem Stadtverband Bochum ein Pachtvertrag geschlossen, welcher 1953 in das Vereinsregister eingetragen wurde. In einer Versammlung vom Juni 1967 bekam der Verein seinen bis heute bestehenden Namen Kleingärtnerverein „Hilligenstrasse“ e.V. mit dem erneuten Eintrag ins Vereinsregister.

Mit dem Bau der Lauben fing alles an, denn nach dem Krieg fehlte es an Wohnungen und so hatten die Gartenbesitzer endlich wieder ein Dach über dem Kopf. Das Land, welches aus Schutt und Grabeland bestand, wurde urbar gemacht, um Nahrungsmittel für den täglichen Bedarf anzubauen. Dieses geschah mit viel Mühen und schweißtreibender Anstrengung. Aber nicht nur das Land musste bearbeitet werden, auch eine Wasserleitung und eine Lichtoberleitung verlegten die neuen Gartenbesitzer im Laufe der darauf folgenden Jahre. Erst 1968 wurde die Lichtoberleitung durch die Gartenfreunde entfernt und als Erdleitung zu den Gärten verlegt. 10 Jahre später bekamen dann alle Gartenfreunde einen Stromzwischenzähler und eine eigene Wasseruhr. Diese wurden 1998 in allen Gärten durch neue ersetzt.

Im Winter 1969/70 wurde vom Garten- und Friedhofsamt die Regenwasserableitung und Wegherrichtung mit Teeimagedamm durchgeführt. Es mussten 530 m fester Untergrund geschaffen werden. Als sehr schwierig erwies sich dabei die Hanglage unserer Anlage. Unmengen Schutt als Grundlage und viel Beton für die Bodeneinfassung wurden benötigt. Mit großem Engagement des damaligen Vorstandes und durch die Unterstützung der Stadt Bochum konnte der Wegebau durchgeführt werden.

Gleichzeitig bauten die Gartenfreunde ein Gerätehaus und schufen die Grundlage zum heutigen Gemeinschaftsgebäude. 1997 teilte man einen Teil im Gerätehaus zur Errichtung einer Küche ab. Diese diente in erster Linie für gemeinsame Feste auf der sogenannten „Platte“.

Leider blieb unsere Anlage auch von Tagesbrüchen nicht verschont, wie erst in der jüngsten Vergangenheit ersichtlich war. Heute ist davon nichts mehr sichtbar. Hin und wieder kam es in den Gärten auch zu Einbrüchen oder Vandalismus.

Im Laufe der Jahrzehnte wechselten nicht nur die Vorstandsmitglieder, sondern auch die Pächter. Daraus ergab sich in der Vergangenheit die Teilung einer Gartenparzelle und man hatte unser jetziges Vereinsgrundstück. Wieder schafften es die Gartenfreunde, einen gepflasterten Weg und eine Rasenfläche anzulegen. Gleichzeitig musste dieses Grundstück neu eingezäunt werden.

In den Jahren 1999/2000 wurde die Kanalisierung aller Kleingärten vorgenommen, natürlich in Eigenleistung aller damaligen Gartenfreunde.

Im Jahr 2011 wurden die heutigen Blockhütten aufgestellt, um alle vorhandenen Geräte, Tische und Bänke dort unterzubringen. Der Umbau unseres heutigen Gemeinschaftsgebäudes konnte erst danach beginnen.

Im Frühjahr 2012 musste zum einen das Dach des Gemeinschaftsgebäudes erneuert werden und zum anderen ging es mit dem Umbau im Inneren weiter. Viele helfende Hände waren erforderlich, um den heutigen Zustand zu erreichen. Mithilfe einiger Fachleute gelang den Gartenfreunden auch dieses. Zu guter Letzt wurde auch ein neuer Schaukasten vor dem Gebäude angebracht.

Die Überdachung wurde 2013 ebenfalls erneuert und das Gebäude selbst erhielt einen farbenfrohen neuen Anstrich. Heute können wir dort gemeinsame Veranstaltungen abhalten, Vorstandssitzungen durchführen und auch jeder einzelne Gartenfreund kann sein ganz eigenes Fest dort feiern.

Ebenso wurden neue grüne Ecken geschaffen und alte Bäume gefällt, um eine naturbelassene Fläche mit verschiedenen Gehölzen und einer Blumenwiese anzulegen. Weitere Bänke wurden an verschiedene Plätze versetzt und kleine Beete angelegt.

Während der Corona-Pandemie entschloss sich der langjährige Vorstand alle Ämter im Jahr 2021 niederzulegen und so rückten jüngere Gartenfreunde nach. Der Kleingarten etablierte einen Internetauftritt und ein Generationenwechsel zeichnete sich ab.

Auch zukünftig wird es viel zu tun geben, um die Anlage in einem ansprechenden und gepflegten Zustand zu halten. Jedes Mitglied der Gartenfreunde sollte sich für den Erhalt unserer Einrichtung einsetzen. Denn wie das Sprichwort sagt: Ohne Fleiß, kein Preis.

In diesem Sinne
Gut Grün